„Der kleine Horrorladen“ begeistert im Bürgerhaus Karlsfeld

Eine Pflanze mit speziellem Appetit und bunte 60er Jahre Kostüme – „Der kleine Horrorladen“ begeistert im Bürgerhaus Karlsfeld

Eine Pflanze mit speziellem Appetit und bunte 60er-Jahre Kostüme – „Der kleine Horrorladen“ begeistert im Bürgerhaus Karlsfeld

 

Mit einer Mischung aus schwarzem Humor, mitreißender Musik und skurrilen Charakteren machte das Stuttgarter Schauspielhaus seine Inszenierung des beliebten Musicals „Der kleine Horrorladen“ im Bürgerhaus Karlsfeld zu einem unvergesslichen Erlebnis.

 

Was harmlos beginnt, entwickelt sich schnell zum Problem: Der unsichere Angestellte Seymour arbeitet seit jeher im heruntergekommenen Blumenladen von Mr. Mushnik, der ihn schamlos ausnutzt. Als dieser beschließt, den Laden zu schließen, stellt Seymour, der heimlich in seine Kollegin Audrey verliebt ist, eine mysteriöse Pflanze, die er „während einer Sonnenfinsternis bei einem Chinesen gekauft hat“, in das Schaufenster, um Kundschaft anzulocken. Der Plan funktioniert, doch „Audrey Zwo“, wie Seymour die Pflanze unbekannten Ursprungs zärtlich benennt, entwickelt einen außergewöhnlichen Appetit nach Menschenfleisch, und das Unheil nimmt seinen Lauf... 

 

Erzählt wird die Geschichte – in deren Verlauf zuerst der sadistische Zahnarzt und Audreys Freund, Dr. Orin Scrivello, der eindrucksvoll von Sven Olaf Denkinger dargestellt wird (und im späteren Verlauf in weiteren Rollen überzeugt) dann auch der geschäftstüchtige Ladenbesitzer Mr. Mushnik (Klaus Seiffert) dem hungrigen Maul der Pflanze zum Opfer fallen – von den singenden Mädchen Ronnette (Sharon Isabelle Rupa), Crystal (Terja Diava) und Chiffon (Giselle Ramsey), die vor dem Blumenladen Tag ein, Tag aus herumlungern. 

 

Seymour, gespielt von Benjamin Sommerfeld, überzeugte mit seinem sensiblen Spiel und seinem Gesang, während Tiziana Turano als Audrey mit Charme, starker Bühnenpräsenz und einer einprägsamen Stimme glänzte. Das eigentliche Highlight war jedoch Audrey Zwo – die fleischfressende Pflanze, die sich im Laufe des Stücks in eine gigantische Kreatur verwandelte. Durch aufwendige Technik, eine brillante Stimmperformance von Mario Mariano und ein gekonntes Figurenspiel (Lukas Schneider) wurde die Pflanze, die lautstark nach Essen schrie: „Gib´s mir!“, zum lebendigen Mittelpunkt des Geschehens. 

 

Die Inszenierung begeisterte mit einer raffinierten Kulisse, präzisen Choreografien und einem fünfköpfigen Live-Orchester, das für den perfekten musikalischen Rahmen sorgte. Das Publikum honorierte die Vorstellung mit tosendem Applaus.

 

Foto: FB